Rurouni Kenshin

Der Schwertkämpfer mit der kreuzförmigen Narbe

Kenshin

Allgemeine Infos

Mangaka: Nobuhiro Watsuki
Genre: Shonen, Action, History (feudales Japan), Humor, Romance, Drama
Stand Manga: in 28 Bänden abgeschlossen
Scanlations: komplett
Verlag: Shueishas Weekly Shonen JUMP (JP), Egmont Manga & Anime (DE)
Preis pro Band: 6,00 Euro in DE
Anime: Es gibt eine 95-teilige TV-Serie (bisher nur in Japan), einen Kinofilm „Kenshin – The Movie“, drei OVAs (Tsuioku-hen – „Trust & Betrayal“, Seiso–hen – „Chapter of Atonement“, Shin Kyo-to-hen – „New Kyoto Arc“) sowie einen sehr erfolgreichen Realfilm. Bis auf die TV-Serie hat Kazé Anime in den Jahren 2012 + 2013 bei uns alles veröffentlicht.

 

Story:

Himura Kenshin ist ein Ronin, ein herrenloser Samurai, der dem Töten abgeschworen hat. Vor Jahren war er als „Attentäter Battousei“ berüchtigt und räumte während der Unruhen der Bakumatsu-Zeit im Auftrag der Regierung Gegner aus dem Weg.

Heute leidet der junge Mann mit der kreuzförmigen Narbe im Gesicht jedoch unter den Gräueltaten seiner Vergangen. Sein Wunsch: Wiedergutmachung und Frieden.
So streift er ziellos umher, mit einem Schwert, dessen Klinge nicht geschärft ist. Als er durch Zufall in das Kamiya-Dojo in Edo (Tokyo) kommt, lernt er die junge Kendo-Lehrerin Kaoru und ihren Schüler Yahiko kennen. Mit beiden freundet er sich an, ebenso mit dem Schläger und Taugenichts Sanosuke Sagara, den er in einem Kampf besiegt. Die vier werden bald ein (beinahe) unzertrennliches Team, das gemeinsam gegen Bösewichte kämpft.

Doch Kenshin kann seiner Vergangenheit einfach nicht entkommen; sie droht ihn einzuholen…

 

Kenshin

Artwork

Mangaka Nobuhiro Watsuki hat einen sehr klaren Stil (helle Seiten, nicht zu überfüllte Panels, kaum Rasterfolie, alles ein bisschen mädchenhaft). So kommen nicht nur Shounen, sondern auch Shojo-Fans auf ihre Kosten. Protagonist Kenshin sieht nunmal durch seine schmächtige Statur etwas weiblich aus, Kaoru könnte auch aus einem Shojo-Manga stammen und durch die großen Augen z.B. Yahikos werden viele Szenen aufgelockert und alles ein wenig kindlicher. Dazu tragen auch einige Chibi- und Slapstick-Einlagen (Kenshins „oho“ :)) bei. Dies ist jedoch absolut nichts negatives. Das Artwork ist so für jeden übersichtlich und angenehm anzusehen.

Der Mangaka tut sich besonders am Anfang noch mit Posen und Gelenken schwer. So sehen manche Charaktere/Szenen etwas sehr unförmig aus, vorallem an den Beinen. Andererseits gibt es sehr viele groteske Gestalten als Gegner, weswegen die falschen Proportionen hier zumindest nicht so sehr stören.

Und: Wusstet ihr, dass One Piece Mangaka Eiichiro Oda damals bei Watsuki Assistent war? 🙂

Ein paar Artwork-Beispiele: (klick to enlarge!)

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alle großen Originalbilder von mangareader

 

Charaktere

Bei der Vielzahl an (Haupt-)Charakteren möchte ich hier nicht zu viel vorgreifen.
Mit Kenshin haben wir einen sehr angenehmen Protagonisten, der – so kann ich es mir zumindest gut vorstellen – eine gewisseVorbildfunktion für die Leser und genauso für andere Personen im Manga inne hat. Er hat in seinem Leben schon viel Grausames erlebt und getan. Nun widmet er sich der Wiedergutmachung. Allerdings geißelt er sich dafür oft selbst, denn in dem starken Ronin steckt eine sensible Seele. Geht es jedoch um seine Lieben, kämpft er mit aller Macht für das Gute. Seinen Schwur bricht er allerdings nie: Er besiegt, aber tötet nicht.

Die besten Freunde Kenshins; Kaoru, Sanosuke, Yahiko und Megumi stehen ihm immer zur Seite, halten zusammen und kämpfen mit aller Macht für eine bessere Welt für das kriegsgebeutelte Japan. Komme, was da wolle.
Auf den ersten Blick sind das sehr noble Charakterzüge, aber keine Sorge: Jeder von ihnen hat so seine Macken. Kaoru ist eine Niete im Kochen, Sano immer pleite. Und über Kenshins „Oho“-Gesicht werdet ihr immer wieder lachen müssen.

Schön ist, dass Mangaka Watsuki jedem Charakter, egal ob gut oder böse, eine Geschichte und einen Hintergrund verpasst. So können wir als Leser Handlungen besser nachvollziehen. Auch Oberbösewichte wie Shishio, Jinne Udo oder Enishi haben ihre Gründe, warum sie sind, wie sie sind. Das macht sie vielleicht nicht sympathischer, aber glaubwürdig.

Deshalb gilt bei Kenshin oft: Nicht voreilig über einen (gegnerischem) Charakter urteilen! Es steckt vielleicht mehr dahinter.

Blackys Meinung

Neben Dragonball war (und ist) Rurouni Kenshin für mich wohl einer DER Einsteigermanga des großen Anime & Manga-Booms in Deutschland Anfang der 2000er Jahre. Die Serie befasst sich mit vielen verschiedenen Genres, sodass für jeden etwas dabei ist. Story und Zeichenstil sorgen dank Chibiszenen, actionreichen Kämpfen und manchen romantischen Momentan dafür, dass an Kenshin Jung und Alt; Jungs und Mädchen ihre Freude haben können.

Es gibt kluge Geschichten, verrückte Gegner (manchmal zu verrückt), starke Charaktere, leider auch manche blasser. Die Anfangsarcs sind noch ein wenig holprig; spätestens zum Kyoto-Arc wird die Reihe aber immer spannender. Besonders meinen Lieblingsteil, den „Rache Arc“, der sich um Kenshins Vergangenheit als Battousai dreht, möchte ich euch noch ans Herz legen. Action, Drama, Liebe – hier ist alles dabei!

Einem Manga-Neuling und jedem, der die Reihe bisher noch nicht gelesen hat, lege ich Kenshin ganz stark ans Herz. Auch, wer sich für das feudale Japan/Samurai interessiert, hat hiermit einen – zwar wenig realistischen, aber trotzdem – guten Einstieg.

Bewertung: Schatzkiste Schatzkiste Schatzkiste Schatzkiste
3,5 von 5 Schatzkisten