Blade of the immortal
Nicht immer ist der Hauptcharakter ein Held…
Allgemeine Infos
Mangaka: Hiroaki Samura
Genre: Seinen, Action, History (feudales Japan), Humor
Stand Manga: abgeschlossen (erschien 2003 – 2013)
Scanlations: bis Kapitel 175 vorhanden
Verlag: Kodansha (JP), Egmont Manga & Anime (DE)
Preis pro Band: 6,00 Euro in DE
Anime: 2008 ist die 13-teilige Animeumsetzung im japanischen Fernsehen ausgestrahlt worden. Eine deutschsprachige Synchro gibt es bisher nicht.
Story:
Nachdem seine Schwester durch seine Schuld ihren Verstand und ihr Leben verliert, ist der Ronin Manji seines Daseins müde. Zu gern würde Manji einfach sterben, doch da er die „Kessenchu“ in sich trägt; Würmer, die einen am Leben erhalten, ist das unmöglich.Seine einzige Hilfe besteht in der Nonne Yaobikuni, die ihn mit den Würmern belegt hat. Die beiden treffen eine Vereinbarung: Yaobikuni befreit ihn von seinem Fluch, wenn Manji im Gegenzug 1000 Verbrecher tötet.
Zur gleichen Zeit macht sich die junge Rin auf ihren Rachefeldzug. Vor Jahren vernichtete der Samurai Kagehisa Anotsu die heimatliche Schwertschule und tötete ihre Eltern. Anotsus Ziel ist es, die japanische Schwertkunst zu erneuern und daher alle Dojos zu zerstören.
Da Rin nicht alleine gegen Anotsu und seine Mitstreiter ankommt, sucht sie Manji auf, der ihr helfen soll. Zusammen versuchen die beiden von nun an, ihre Ziele zu erreichen…
Artwork
Definitiv herausragend. Ansprechendes bis skurriles Charakterdesign, dunkel, eher skizzenhaft, strukturierte Panel-Aufteilung. Der Tod eines Gegners, bzw. der „entscheidende Schlag“ wird immer besonders in Szene gesetzt.
Ebenfalls hervorzuheben ist, dass Samura es im Gegensatz zu vielen anderen männlichen Mangaka schafft, ansehnliche Frauen mit normaler Figur (!) zu zeichnen.
Kritikpunkt meinerseits sind die teilweise sehr dunkel/skizzenhaft gehaltenen Seiten. Von Seinen-Manga bin ich eher klares Artwork gewohnt, daher fand ich es manchmal etwas schwierig, Details zu erkennen. Mag aber möglicherweise auch daran liegen, dass die Druckqualität des Mangas mangelhaft war.
Ein paar Artwork-Beispiele: (klick to enlarge!)
alle großen Originalbilder von mangareader
Charaktere
Manji – Manji ist super! Stellt euch Zorros Badassness hoch² vor, dann habt ihr den Ronin. Ein cooler Typ, der macht, was er will, sich von niemandem etwas sagen lässt und kämpft, wie kein zweiter. Trotzdem steckt in ihm eine unerwartete Tiefe. Irgendwo sorgt er sich doch um Rin, oder?
Seine weibliche Begleitung, Rin, ist ebenfalls ein sehr tougher Charakter. Obwohl sie erst 16 Jahre alt ist, hat sie schon viel durchgemacht. Den Drang, aufzugeben, hat sie trotz vieler Ängste nicht und ihr Durchhaltevermögen beeindruckt sogar Manji.
Anotsu, der Antagonist, ist jung, bei den Damen beliebt und bei den Männern verehrt. Als Gründer seiner eigenen Schwertschule „Itto Ryu“ weist er beachtliches Können mit dem Schwert, genauso wie mit taktischem Denken auf.
Die einzelnen Mitglieder der Itto Ryu werden ebenfalls näher beleuchtet, besonders der bei den Lesern beliebte Taito Magatsu taucht immer mal wieder auf.
Das Schöne an Botl ist, dass jeder Charakter eine Geschichte hat und auf die auch eingegangen wird. Zwar sterben die Menschen wie die Fliegen, aber man baut trotzdem eine Beziehung zu ihnen auf. Grauschattierungen anstatt schwarz-weiß ist hier die Devise.
Blackys Meinung
Story sowie Artwork hat mich bereits auf den ersten Seiten von „Blade of the immortal“ überzeugt. Manji und Rin sind beide auf ihre Art liebenswerte Protagonisten, ebenso wie die Nebencharaktere. Die meisten Personen sind nicht eindeutig in „gut“ und „böse“ einzuordnen.
Manji mag der Held sein, trotzdem tötete er als Samurai 100 Männer und mordet munter weiter.
Anotsu wird als Ober-Bösewicht vorgestellt, jedoch hat er seine ganz menschlichen Gründe für sein Tun.
Und Rin, die von Manji wie ein kleines Kind behandelt wird, wünscht sich, dass Manji sie endlich als Frau wahrnimmt, was immer wieder zu witzigen Situationen führt.
Da es sich um einen Seinen-Manga, also einen Manga für erwachsene Männer handelt, sei daraufhin gewiesen, dass es genretypisch zu teilweise expliziten Gewalt- und Sexdarstellungen kommt. Nichts für minderjährige Leser.
Zu erwähnen sind noch die japanischen Weisheiten/Gedichte auf den Rückseiten der deutschen Mangabände. Eine sehr schöne Back-Covergestaltung, wie ich finde. ^^
Ansonsten bietet „Blade of the immortal“ das perfekte Rundumpaket für einen unterhaltsamen Lesespaß. Absolut zu empfehlen!
Bewertung:
4,5 von 5 Schatzkisten
Bonus – Random Facts
ACHTUNG, SPOILER! — ACHTUNG, SPOILER! — ACHTUNG, SPOILER! — ACHTUNG, SPOILER!
- Schon das erste Kapitel von Blade of the Immortal hat mich beeindruckt und ich war sofort überzeugt, weiterlesen zu müssen!
- Wo keine Pairings sind, sehe ich normalerweise auch keine. Aber bei Manji und Rin fiel mir das ganz schön schwer, sie nicht dauernd anzufeuern: „KÜSS IHN!“, „Gesteh ihm deine Gefühle!“ usw.
- Genauso ging es mir allerdings auch, wenn Rin auf Anotsu traf xD
- Makie ist mein Lieblingscharakter aus der ganzen Serie! Ihr Schicksal ist grausam, aber ihre Geschichte fand ich einfach überragend.
- Dagegen kann ich nicht sagen, ob ich nun Manji, den Protagonisten oder Anotsu, den Antagonisten, besser finde. Tritt der eine gerade nicht auf, mag ich den anderen lieber und umgekehrt. xD
- Taito Magatsu erinnert mich immer an Zoro. Seine ruhige, besonnene Art, die sich nur in Streitgesprächen mit Manji, seinem Konkurrenten, verändert, passt sehr gut. ^^