Vinland Saga
Ein Wort: episch
Allgemeine Infos
Mangaka: Makoto Yukimura
Genre: Shounen & Seinen (Historical (Wikingerzeit), Action, Racheepos)
Stand Manga: seit 2005 fortlaufend
Scanlations: vollständig vorhanden
Verlag: Kodansha (JP), Carlsen Manga (DE)
Preis pro Band in DE: 7,50 €
Anime: —
Story:
„Vinland Saga“ spielt im Europa des 11. Jahrhunderts nach Christus. Der 6-jährige Thorfinn lebt im Jahre 1002 mit seiner Familie in einem kleinen Dorf auf Island. Das Leben ist hart, aber ruhig und Thorfinn ist zufrieden. So verbringt er seine Zeit am liebsten damit, den abenteuerlichen Erzählungen des legendären Entdeckers Leif Eriksson über das sagenumwobene Land „Vinland“ zu lauschen.Als eines Tages ein Kriegsschiff der Jomswikinger auftaucht, wird Thors, Thorfinns Vater, von dem Söldner Askeladd eines Verrats wegen getötet.
Thorfinn schleicht sich an Bord und muss miterleben, wie sein Vater im Kampf gegen Askeladd zwar siegt, doch hinterrücks von ihm ermordet wird. Alles nur, weil er ihn – seinen Sohn – beschützen wollte.
In dem Jungen reift der Wunsch nach Rache und so schließt er sich Askeladds Söldnertruppe an, um ihn irgendwann in einem fairen Duell besiegen zu können…
Wir begleiten Thorfinn fortan bei seinem persönlichen Rachefeldzug auf einem Schauplatz rund um den Kampf um die Englische Krone und der Suche nach Vinland.
Artwork
Realistisch. Klar. Übersichtlich.
Makoto Yukimura zeichnet seine Personen sehr echt. Kinder sehen unbedarft aus, alte Menschen dagegen sind vom Leben gezeichnet; haben viele Falten und Altersflecken. So wie es nunmal auch im Echten Leben ist! Überhaupt sind die Gesichter aller Charaktere sehr ausdrucksstark, was dem Manga noch mehr Realismus gibt.
Der Mangaka hat sich nicht nur mit seiner Story, sondern auch bei den Zeichnungen sehr nahe an die Nordische Geschichte gehalten. Das zeigt sich schon an den Helmen der Jomswikinger, die – entgegen der allgemeinen Meinung – keine Hörner haben.
Hintergründe sind vorhanden und mal mehr, mal weniger detailliert gezeichnet. Ein negativer Aspekt? Keinesfalls, denn es passt immer zur Umgebung (wir befinden uns im Norden Europas: Man nehme ein verschneiten Kampfplatz – klar, dass der Hintergrund dadurch fast nur weiß gehalten ist.) Yukimura reiste sogar mehrmals nach Island, um alles möglichst realistisch zeichnen zu können.
Die Darstellung der Gewaltszenen ist wie zu erwarten explizit, doch gleichzeitig realistisch, gehen aber nicht wie beispielsweise bei „Berserk“ ins Gore über.
Ein paar Artwork-Beispiele: (klick to enlarge!)
Charaktere
Die meisten Vinland Saga Leser werden mir zustimmen, dass Mangaka Yukimura mit Askeladd einen unheimlich starken Charakter geschaffen hat, der die Geschichte lange Zeit trägt. Undurchschaubar bis zuletzt, hat er mich oft vor Staunen nach Luft schnappen lassen. Dieser Mann lässt andere „böse Charaktere“ alt aussehen!
Hauptcharakter Thorfinn dagegen wirkt zu Anfang blass, lieblos und ohne großartige Charakterentwicklung. Das ändert sich nach dem Prolog jedoch, wenn er erwachsen wird. (Keine Sorge, der Prolog ist nur 50 Kapitel lang! xD)
Insgesamt erinnert mich Thorfinns Entwicklung stark an Miyamoto Musashi aus Vagabond. Beide lebten in jungen Jahren nur für den Kampf und entwickeln sich nach und nach auf ihren Reisen erst weiter.
Auch die anderen Charaktere wie Thors, Sven, Thorkell, Leif oder Prinz Knut wirken lebendig und mit nachvollziehbaren Handlungen. Vorallem Knut bleibt ein spannender Charakter, der trotz seines femininen Aussehens noch für Aufregung sorgen wird.
Blackys Meinung
Vorneweg: Die Storybeschreibung klingt nicht nach viel. Lasst euch davon bloß nicht täuschen!
Ich finde, man braucht nicht einmal ein Grundinteresse an der nordischen Geschichte/an Wikingern, um an Vinland Saga Gefallen zu finden. Trotzdem macht es das Lesen natürlich umso spannender, wenn man schon ein klein wenig Ahnung vom historischen Hintergrund hat oder sich für Wikinger interessiert.
Doch auch so ist Vinland Saga ein sehr guter Manga, der Unterhaltung und Spannung en masse, gepaart mit ausgezeichneten Artwork + Storytelling bietet!
Wer nun wie z.B. bei „Claymore“ erwartet, dass auch Vinland Saga ohne Humor auskommen muss, braucht sich keine Sorgen machen. Charaktere wie Leif Eriksson (den es ja wirklich gab) und vorallem Thorkell sorgen für so manchen Lacher, was dem sonst rauhen Umgang dieses Manga keinesfalls schadet. (Und wer besonders gut aufpasst, kann zu Anfang als Gag einen kleinen Jungen samt Wikinger-Truppe entdecken, der sich immer die Nase reibt, wenn er eine Idee hat… ;-))
Überhaupt sind alle Charaktere für sich spannend ausgearbeitet. Wie schon angedeutet, bin ich unheimlich begeistert von dem Charakter Askeladd. Ihr werdet es auch sein! 😉
Zum Glück wird uns Yukimura mit Vinland Saga noch lange erfreuen.
Bewertung:
4,5 von 5 Schatzkisten
Bonus – Random Facts
- Mein erster Eindruck von Thorfinn? Was für ein überhebliches kleines Dreckskind. Und DER soll der Hauptcharakter sein?!
- Askellad – ich habe es schon oben angesprochen – ist ein so grandioser Charakter! Ich möchte sogar sagen, er ist einer der besten Antagonisten aus der Mangawelt!
- Bei Knuts erstem Auftreten war ich ähnlich negativ gestimmt wie bei Thorfinn damals. Ein verweichlichter Junge, der keine Art von gar nichts hat und womöglich gleich heulend zu seiner Mami läuft? Well… talk about character development!
- Lieblingsszenen: Das Ende des Prologes in Kapitel 60 – ich werde hier nicht spoilern – aber halleluja!
Sowie Throfinns Träume von Walhalla (hängt direkt mit der vorherigen Szene zusammen) - Vinland Saga war mein ersten Manga von Yukimura. Sein Stil hat mir so zugesagt, dass ich alle seine anderen Werke verschlingen musste. „PlanetES“ ist fast noch besser als VS (nur thematisch ganz anders -> Weltraum-SciFi-Setting vs. Wikinger-Historie).